Jahresrückblick 2020
31. Dezember 2020
Leider war es dieses Jahr auf meinem Blog ziemlich ruhig. Dafür war in anderen Bereichen sehr viel Action. Lediglich 9.300 Meter Wolle wurden in 9 Projekten verarbeitet. Alles sehr überschaubar. Das Parallelleben neben der Wolle war dafür alles andere als überschaubar. Ich kann nur Danke sagen, all denen die dieses Jahr zusammen gearbeitet und vor allem zusammen gehalten haben. Ein ganz großer Dank gilt meinem ganzen Team in der Einrichtung, den Bewohnern und allen Angehörigen für ihr Verständnis. Demnach philosophiere ich heute nicht über die Projekte und die Wolle die verarbeitet wurde, es war so wenig, dass sich das garnicht lohnt.
In meiner bisher zwanzig jährigen Laufbahn in verschiedenen Bereichen der Pflege und jetzt als Einrichtungsleitung habe ich so etwas wie dieses Jahr noch nicht erlebt und möchte so etwas auch nie wieder erleben. Die Pandemie hat dieses Jahr bestimmt und hat uns als Menschen und vor allem und als Team geprägt und geformt. Die leitragenden unter allem waren unsere lieben Bewohnerinnen und Bewohner, die sehr stark eingeschränkt wurden. Uns allen fehlte das Singen, dass Lachen, die Feste und die schönen Stunden, die wir sonst mit ihnen verbringen konnten. Alles war anders, als das was wir sonst machen konnten. Man musste kreativ werden, man musste Entscheidungen treffen und wusste nicht, ob es die richtigen waren. Man konnte nach einiger Zeit sehen, ob es die richtigen waren oder nicht. Dieses Jahr hat uns allen sehr viel abverlangt, sehr viel Kraft gekostet und sehr wenig Zeit für andere Dinge gelassen. Es drehte sich alles nur um das Eine, Projekte und Wolle kamen dieses Jahr leider ganz zum Schluss.
Zum Jahresende hin, wurde es nun doch etwas ruhiger und es blieb noch ein wenig Zeit um sich mal um sich selbst zu kümmern und beim Stricken ein bisschen zu entspannen. Als letztes Projekt wurde dieses Jahr ein "Doppel-Whopper-Leuchti" aus "Gebirgsrose" angenagelt. Bei ein paar freien Tagen habe ich die Hoffnung, dass er vielleicht bald fertig wird und somit hab ich dann schon, dass erste Projekt für 2021 und hoffe, dass nächstes Jahr wieder ganz viele folgen :-)
Ich wünsche uns allen einen guten Rutsch und ein besseres 2021
Weihnachten mal anders
25. Dezember 2020
Dieses Jahr ist alles anders. Wie oft habe ich diesen Satz in dem letzten Jahr gehört?!
Ein Jahr geprägt von Einschränkungen, Abstand halten, vermuten Gesichtern und vielen schlaflosen Nächten. Rückblickend weiß ich eigentlich garnicht, was ich dazu sagen soll. Ein unsichtbares Virus macht große Einschnitte in unserem Leben, und noch viel mehr in dem Leben meiner anvertrauten Bewohner. Das gestrige Weihnachtsfest haben nicht nur meine Bewohner allein verbracht, sondern auch ich. Die letzten Wochen und Monate haben meinem gesamten Team und auch mir ziemlich viel abverlangt. Man sehnt sich danach im Kreise seiner Lieben zu sein, in den Arm genommen zu werden und zu hoffen, dass auf einmal ist der ganze Spuk vorbei ist. Aber so ist es nicht. Weihnachten allein, die leckere Weihnachtsgans zu der Mama und Opa sowie der Rest der Familie immer kamen, wird in Tupperschüsseln vor die Tür gestellt - Kontaktlose Übergabe nennt man sowas... Gemeinsam Essen kann man über Videotelefonie. Kontakte minimieren, alleine sein - wenn's hilft, auch wenn man die Geselligkeit vermisst, halten wir uns daran um unsere Lieben nicht in Gefahr zu bringen, auch wenn es schwer fällt. Die Verantwortung nicht nur für die Familie zu haben, sondern beruflich noch für ein Haus voller Senioren treibt
einen um. So verbringen wir dieses Jahr Weihnachten in aller Stille, allein in Jogginghose mit unserer Tuppergans und Homer der sich extra für Weihnachten in Schale geschmissen hat, und hoffen so sehr, dass wir es im nächsten Jahr wieder so haben können, wie es immer war. Da ich ja immer aus allem das positive versuche zu ziehen, zumindest ist viel Zeit zum Stricken, wenn man keine Gäste bewirten muss, aber auch das ist dieses Jahr nur ein schwacher Trost, aber so ist kurz vor den Feiertagen noch ein Leuchtturmtuch aus der Farbe Nord-Nord-Bunt fertig geworden. Der Farbverlauf erinnert mich ein bisschen an einen Sonnenaufgang über dem Meer, den ich übrigens auch sehr vermisse, aber ich will jetzt nicht noch sentimentaler werden...
In diesem Sinne wünsche ich euch allen trotz der widrigen Umstände in schönes Weihnachtsfest. Versucht einfach das Beste draus zu machen und haltet euch vor Augen, es kann nur besser werden :-)
Fußballverein oder doch Weihnachten?
06. Dezember 2020
Ist es der 1.FC Köln, Mainz 05, Bayern München oder doch einfach nur der Weihnachtsmann? Das kann jeder für sich selbst entscheiden... :-)
Für meinen Mann und Homer hat es wohl eher mit Fußball zu tun, statt mit Weihnachten. Aus knapp 1000m Gesamtlänge rot und weiß ist ein Herrenschal nach Schattenstrickerei entstanden, welcher passend für Fußballvereine oder auch zu Weihnachten ist. Lang hat es gedauert, da das richtige Leben der Fertigstellung einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Nach 4 Wochen Zwangsstrick-
pause durch eine stillgelegte Hand, folgte darauf die nächste Katastrophe, die viel Kraft und Zeit abverlangt hat. Man muss im Leben in manchen Situationen Prioritäten setzen und die galten die letzten Wochen der Arbeit. Ich hoffe, dass nun wieder etwas mehr Ruhe einkehrt und man ein Stück weit sein normales Leben wieder zurück bekommt. Stricken auf der Couch bei Kaminfeuer steht ganz oben auf der To-Do-Liste... Meiner Meinung nach kann man das Jahr 2020 grad aus dem Kalender streichen. Man hat die leise Hoffnung, dass 2021 nur besser werden kann, aber so ganz sehe ich das noch nicht. Es waren für dieses Jahr so viele schöne Dinge geplant, von denen so gut wie nichts umgesetzt werden konnte. Zumindest haben wir einen schönen Erlebnisgarten bekommen und auf die Gegebenheiten des Jahres entsprechend reagiert. Auch für die abgesagten Weihnachtsmärkte haben wir uns zuletzt noch einen eigenen Stehtisch mit einem Kessel gebaut, so dass wir auch für die Weihnachtsmarktzeit im eigenen Garten gewappnet sind. So kann der Schal am Samstag erst zum Fußball getragen werden und danach am Glüheweinstand :-)
Wir wünschen einen schönen Nikolaustag
und einen entspannten 2. Advent.
Macht das Beste draus
Verkürzter Leuchti im Schneckentempo
10. September 2020
In der letzten Zeit ist es hier leider etwas ruhig geworden. Die Herausforderung in Zeiten von Corona eine Senioreneinrichtung zu leiten und einen großen Garten zu haben, den man schön haben möchte, lässt leider sehr wenig Zeit zum Stricken. Durch den chronischen Zeitmangel in den letzten Wochen und Monaten ist trotzdem im Schneckentempo ein Leuchti aus der Original-Wicklung mit verkürzten Reihen fertig geworden. Ich wollte schon immer mal ausprobieren, wie der Leuchtturm mit verkürzten Reihen ausschaut und habe mich dazu entschieden, die reinen Farben "normal" zu stricken und die melierten Teile mit verkürzten Reihen. Hin und wieder musste mal geribbelt werden, aber am Ende gingen die Knäule dann doch wie geplant auf. Das ganze ist ohne Anleitung entstanden.
Jetzt ist es geschafft, Verkürzter Leuchti fertig, Garten fertig. Jetzt ist Urlaub und ich hoffe, in den nächsten 2 Wochen doch ein paar Minuten für die Stricknadeln zu haben. wenn das Wetter dann vielleicht noch gut wird, können wir im Garten mit den Nadeln die Seele baumeln lassen :-)
½ Leuchti between the Lines
12. Juli 2020
Das "Read between the lines" nach Anleitung von Tamy Canavan-Soldaat hatte ich ja im letzten Jahr schon einmal gestrickt. Beim durchkramen des Wollschrankes viel mir die Leuchtturmwicklung "Nordseemuschel" in die Hände. Ich dachte, dass passt bestimmt ganz gut mit den Farbverläufen und dem Spiel zwischen hell und dunkel. Also begann ich die Maschen anzuschlagen. Total geblendet von den Farben merkte ich erst nach den ersten Farbwechsel, dass irgendwas ganz komisch ist. Ich schaute mir den Bobbel an und dachte "Irgendetwas stimmt hier nicht...!" Beim längeren Betrachten der Farbwechsel viel mir auf, das Farbwechsel fehlten. "Hhhmmm, wie kann das denn sein?" Nach längerem überlegen viel mir dann ein, dass diese Wicklung eigentlich aus einem Set für die Ponchodecke war. Die Bobbel musste ich dann erstmal nachbestellen, denn da mir die Farben so gut gefallen haben und auch drei Farbwechsel in dem Tuch ausreichend waren, hab ich es einfach so gelassen. Nun ist es ein "Read between the Lines" aus einer halben Leuchtiwicklung geworden, aber ich finde, er kann sich trotzdem sehen lassen. Manchmal solle man vielleicht einfach mal zwischen den Farbwechselzeilen lesen, dass so etwas nicht passiert :-)
Heimaturlaub
23. Mai 2020
Zwei Wochen Urlaub... statt Sonne, Strand, Meer und Stricknadeln gab es dieses mal Schnee, Garten, Badewanne und Stricknadeln ;-)
Nein, ganz so war es dann auch nicht. Man muss sich Alternativen suchen und ich denke, dass das ganz gut gelungen ist. Unseren Garten haben wir zu einer kleinen Wellnessoase umgestaltet, in der man es echt gut aushalten kann, wenn es gerade nicht schneit. Viele kleine Ecken laden ein zu einer Auszeit zum Stricken und chillen.
Als die ersten Schneeflocken vorüber waren, könnte man es draußen überwiegend echt gut aushalten. Auch Homer und der Kater haben die ersten Sonnenstrahlen auf der Terrasse ausgenutzt.
Garten bedeutet aber irgendwie auch Arbeit, Garten neu gestalten noch mehr Arbeit, so dass leider nur wenig Zeit zum Stricken blieb. Mein selbstgesetztes Ziel meinen "Read between the Lines" noch im Urlaub fertig zu bekommen rutschte in weite Ferne, aber man hat nur zwei Hände und es geht auch nicht alles aufeinmal.
Für die noch ziemlich kalten Frühlingsabende hatte ich vor ein paar Wochen schon einen Poncho für eine Freundin fertig gestrickt, den ich euch heute endlich zeigen kann. Er ist nach der Anleitung des "Philosophischen Wunderteilchens" aus der Leuchtturmgruppe gestrickt, jedoch nicht mit Leuchtturmwicklung, sondern mit zwei Bobbeln Farbverlaufsgarn "Gracia" von Wollium. Ich habe einen Bobbel von innen und einen von außen verarbeitet, so dass die Farbverläufe aneinander angrenzen. Ein echt schickes Teilchen, was trotz des dünnen Garns ziemlich warm hält.
Ostern mal anders
12. April 2020
Dieses Jahr ist alles anders...
Ostern findet nur im kleinen Kreis statt: allein, oder mit der im Haushalt lebenden Person/en, nix Familie treffen, lecker schlemmen, leider. Man muss sich anders orientieren und zum Wohl der Aller auf die schönen Dinge im großen Kreis verzichten. So wird aus einem Osterfeuer ein Osterfeuer im eigenen Garten, zu zweit, aus einem Familienfest ein gemütlicher Sonntag zu zweit, im eigenen Garten. Der Osterspaziergang ist ein Spaziergang wie immer mit Homer. Für ihn ist alles ganz normal, durch die Felder toben, wie immer halt. Das einzige was an Ostern erinnert, sind die Osterglocken im Vorgarten oder auf den Feldern, die in diesem Jahr einzig dazu dienen einen Loopi-Loop aus Maxi-Rose zu
fotografieren. Osterstimmung möchte leider nicht wirklich aufkommen. Man nutzt das schöne Wetter, den Garten fit zu machen, denn dort werden wir wahrscheinlich in diesem Sommer sehr viel Zeit mit den Stricknadeln verbringen. Neue Projekte sind in Planung und diverse Orte für die Abwechslung beim Stricken sind entstanden, darf es das Sonnendeck sein, die Hängematte oder doch lieber die Loungeecke? An Ortswechseln im Garten soll es zumindest nicht scheitern... Man muss das Beste aus allem machen, man freut sich auf die Zeit, wenn man seine Lieben wiedersehen kann und diese in den Arm nehmen kann. Zumindest kann man immer noch die Sonne genießen und die Stricknadeln klappern lassen, denn das ist noch nicht verboten ;-)
Allem Elend zum Trotz, etwas gutes hat es trotzdem: Man besinnt sich zurück auf das wesentliche, wird genügsam, man weiß zu schätzen, was man hat, man wächst zusammen und aus schlechten Zeiten kommt man meist gestärkt heraus. In diesem Sinne wünsche ich euch trotz aller Umstände ein einigermaßen schönes Osterfest.
Frohe Ostern,
bleibt alle schön gesund
Leuchtturm, Virus und Sonnenschein...
22. März 2020
Tja, was soll man sagen, von jetzt auf gleich ist alles anders. Was gestern noch normal war, ist heute außergewöhnlich. Als ich den Leuchtturm aus den "Dunklen Rauhnächten" begonnen habe, war das Ausmaß der Dinge in diesem Umfang durch das Coronavirus bei weitem nicht ersichtlich. Es stand am Anfangsstadium. Man sah, was es in China anrichtete, doch China ist ja weit weg. Man dachte nicht, dass es ganz schnell zu uns kommt, und vor allem nicht, dass es solche Ausmaße annehmen kann. Gestern war es noch normal sich mit Freunden zum Kaffee zu treffen, heute weiß man es zu schätzen, seine Freunde treffen zu dürfen, heute ist jeder "potenziell gefährlich". Es war normal, mal eben irgendwo hin zu fahren, seine Familie zu treffen, von jetzt auf gleich geht das aus Sicherheitsgründen nicht mehr. Ich leite eine Altenpflegeeinrichtung und arbeite mit dem Hochrisikoklientel und wir hoffen jeden Tag, dass das Virus nicht in unser Haus eindringt. Draußen scheint die Sonne und alles ist ganz normal. Welche herrliche Ruhe auf der Terrasse, da nur noch wenig bis keine Autos mehr am Grundstück vorbei fahren. Man hört den Vögelchen zu und erfreut sich an den Frühlingsblumen, wie sie aus dem Boden
sprießen und anfangen zu blühen. Augenscheinlich ist alles wie immer. Es scheint wie eine heile Welt.... Eigentlich total komisch, in meinen Gedanken gehört zu schlimmen Zeiten auch schlechtes Wetter... Ausnahmezustand bei Sonnenschein... Ein Leuchtturm aus den dunklen Rauhnächten, in einer dunklen Zeit, bei strahlendem Sonnenschein... Vielleicht ist es aber auch genau das, was es erträglich macht? Man weiß es nicht genauso wenig wie man weiß, ob Entscheidungen die man trifft richtig oder falsch sind.
Zu Hause fühlt man sich wie in einer "Schutzblase". Die Zeit die man sich zum Stricken wünschte, ist nun gezwungenermaßen da, da ich mich im Moment nur zwischen Arbeit und zu Hause bewege, um kein Risiko für meine Bewohnerinnen und Bewohner einzugehen. Das Beste aus der Situation machen, mehr geht im Moment nicht. Zu Hause ist alles wie immer. Der Kater verknotet sich mit der Wolle, zieht sie am Abroller durchs ganze Wohnzimmer, keine Anzeichen von Katastrophe und Ausnahmezustand.
Der Leuchtturm steht ja immer noch für das Licht im dunklen. Möge er diesmal für alle Ärzte, Pflegekräfte, Erzieher/innen, Rettungsdienstler, Verkäufer, Polizisten und alle anderen die das System versuchen am Laufen zu halten leuchten und denen die Kraft geben, die sie benötigen.
Für alle anderen soll er den Weg nach Hause leuchten -
bleibt alle zu Hause, gesund und passt auf euch auf!
"Zacki" mal anders
22. Februar 2020
Während Homer die kalten Tage chillig in seinem Körbchen verbringt, habe ich meine Anleitung zum "Zacki" mal mit einer anderen Wolle ausprobiert. Gestrickt wurde der Zacki aus "Hin und Her - Diva" einen lila-Farbverlauf von "Meine kleine Wollwerkstatt". Die Anleitung hatte
ich für die Leuchtturmwicklung geschrieben, nun wollte ich mal schauen, wie die Wirkung in einem normalen Farbverlauf ist. Mit der Leuchtturmwicklung erinnert das Muster und die Farben schon ein bisschen an "Goa", mit der Verlaufswolle gibt es einen fließenden Übergang und dadurch das die Farben im Verlauf immer kräftiger werden , zeichnen sich die einzelnen Zacken auch im Verlauf immer deutlicher ab. Also "Zacki" ist nicht nur was für die Leuchtturmwolle :-) Die Anleitung für "Zacki bekommt ihr kostenlos bei den Downloads.
Homer ist es mehr oder weniger egal, ob mit Leuchtturmwolle oder ohne, Hauptsache er kann in seinem Babykörbchen liegen, in das er kaum noch reinpasst, und muss an den kalten und nassen Tagen sich nicht daraus wegbewegen. Ist ja nicht so, als hätte er noch ein großes Kuschelkörbchen.... Frei nach dem Motto: "Auch im kleinsten Körbchen hab ich Platz!" genießt er seinem Tag vor dem Kamin und wartet darauf, dass auch er bald wieder etwas gestrickt bekommt, was er dann zum kuscheln nehmen kann.
Als nächstes Projekt steht seit langem mal wieder ein Leuchtturm auf dem Programm. Begonnen in den Rauhnächten aus der Wicklung "Dunkle Rauhnächte" mit der Hauptfarbe "Mitternachtsblau", musste dieses in letzter Zeit leider etwas ruhen, aber kommt Zeit, kommt Leuchtturm...
Ein Pulli für den Hund
11. Januar 2020
Eigentlich bin ich nicht dafür meinem Hund etwas anzuziehen und habe mich im letzten Winter auch vehement dagegen gewehrt, dieses zu tun. Doch dieses Jahr ist es irgendwie anders. Nachdem Homer dem Friseur einen Besuch abgestattet hat und kurz vor den Feiertagen geschoren werden musste und es auch etwas kälter wurde, kam ich nicht mehr drumherum dem Hund was anzuziehen. Er hat einen Hoddie, der ihm auch passt mit viel Fell, aber so ganz ohne Fell war auch der Pulli zu groß. Auch wenn er ganz witzig in seinem Hoddie aussah, über seine eigenen Füße muss er ja nun auch nicht stolpern. So wurde aus Restewolle kurzfristig mal ein kleines Zwischenprojekt eingeschoben.
Warum soll man 20 Euro für einen Hundepullover bezahlen, den man auch selber stricken kann, hab ich mir so gedacht. Und so habe ich dann versucht an dem Hund Maß zu nehmen, was allerdings nicht so ganz einfach war. Erklär mal einem Hund, dass er sich ganz normal hinstellen soll, so dass man ihn vermessen kann..... In das Maßband beißen und damit spielen ist ja viel lustiger als sich ausmessen zu lassen. Irgendwann hatte ich dann ungefähre Maße und habe angefangen, den Pulli zu stricken. Zwischendurch musste Homer immer wieder zur Anprobe. Holznadeln um den Hals, das war ihm auch nicht so geheuer. "Warum macht Frauchen mir jetzt Stöckchen um den Hals? Die muss sie doch eigentlich werfen und ich muss sie zurück bringen?! Alles irgendwie komisch hier!" Nach 2 ½ Stunden war das Hundepullover-Unikat dann fertig und er ließ ihn sich bereitwillig anziehen. Ganz stolz ist er durch das Haus gelaufen, die Katzen guckten etwas komisch, als wollten sie sagen: "Was ist denn mit dem passiert?" Der Pullover passt perfekt und Homer hat sich nach der ganzen Vermessen und Anprobieren mit seinem Pulli ins Körbchen gekuschelt und erstmal ein Nickerchen gemacht. Ich glaub er fühlt sich mit ihm ganz wohl :) und zur Dienstkleidung der Mitarbeiter an der Arbeit passt er jetzt auch....
